Samstag, 1. Mai 2004
Wildunfall
Thema: Der Tag

Puh, der Schrecken ist verdaut, meiner Panin und mir geht es gut. Mittlerweile wissen wir, dass der Schaden bei rund 3000 Euro liegt. Unser Auto steht jetzt in Melsungen, und wenn alles klappt, können wir es am Donnerstag oder Freitag wieder abholen.
Nun, es war gegen 1.30 Uhr, als das Reh plötzlich vor mir stand. Seit diesem Moment weiß ich, dass man noch so vorsichtig fahren kann, man hat manchmal einfach keine Chance. Meine Panin schlief im Auto und wachte erst durch den Schlag wieder auf, als ich das Reh überfahren hatte. Ich fuhr rechts ran auf den Standstreifen, wir stiegen aus, und eigentlich sah das Auto nicht sonderlich kaputt aus. Es dampfte etwas und Wasser war auf der Straße, doch was alles kaputt war, sahen wir erst, als der Abschleppwagen da war und den Wagen ausleuchtete. Ich war echt geschockt, doch meine geliebte Pe war zum Glück bei mir.
Es waren wirklich kollisionsreiche und defektiöse Geschehnisse, und es dauerte nur wenige Sekunden, bis der Kasseler Wildbestand um ein weiteres Exemplar dezimiert war. Ein weiteres? Richtig gehört, denn, erklärte Polizeihauptkommissar Lewandowski von der Baunataler Autobahnpolizei: "Das war bereits der vierte Wildunfall in dieser Nacht." Und der Abschleppunternehmer Walke sagte nur: "Wenn Sie langsamer oder schneller gefahren wären, dann hätten sie ein anderes erwischt. Da kann man nichts machen!"
Meine Panin und ich haben um 5 Uhr, nachdem wir dann endlich in Osnabrück angekommen waren, noch ein klein wenig recherchiert. Jedes Jahr geschehen 230.000 Wildunfälle auf deutschen Straßen. Für 30 Personen enden die Kolissionen tödlich. Meine Panin scherzhaft: "Unsere Überlebenschance betrug nur 99,897 Prozent".
Na ja, und den Polizeibeamten wären Waschbären als Erlegungsopfer lieber gewesen. "Davon gibt es hier zu viele, und vier Augen schauen bestimmt gerade zu", scherzte ein netter und junger Beamter.
Auf jeden Fall bekamen wir direkt einen Leihwagen, der sogar komplett neu ist, für sieben Tage. Gestern haben wir alles geklärt, und auch wenn der Abschleppunternehmer richtig unfreundlich schien - oder sagen wir es mal so: genervt schien -, er hat alles wirklich prima organisiert. Gestern Morgen war der Wagen beim Ford-Händler, die Ersatzteile sind bestellt, und die hatten sich auch schon mit der Versicherung in Verbidnung gesetzt! Ich brauche jetzt eigentlich nur noch zu warten.
Einziger Wehrmutstropfen: Die fahrt nach Amsterdam fällt erneut aus. Aber der gestrige Tag war wunderschön, wie lagen lange im Bett, schliefen richtig früh ein, und wir lachen mittlerweile über den Unfall. "Rehmörder" oder "Rehdezimierer" nennt mich meine Panin scherzhaft, und wir sind halt einfach nur froh, dass nichts weiter passiert es.
Heute werden wir uns erneut wunderbar erholen, ein bisschen rausgehen und den 1. Mai genießen. Das wünschen wir auch allen Lesern dieses Blogs.

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