In weniger als 48 Stunden öffnen die Wahllokale, und die Hamburger Wählerinnen und Wähler entscheiden dann indirekt auch darüber, wer mein neuer Chef wird. Ich habe heute Morgen im Zug darüber nachgedacht, wen ich wählen würde, doch eine Antwort habe ich nicht gefunden, was aber in erster Linie daran liegt, dass ich die Verhältnisse vor Ort noch zu wenig kenne. Aber eines muss ich zugeben: Nicht eine Bürgerschaftsfraktion hat mich bisher vom Sockel gehauen; im Gegenteil, ich finde sie alle ziemlich bieder. Also habe ich eine einzige Priorität: Eigentlich möchte ich nicht, dass unser Senatssprecher wechselt, denn dieser junge Bursche ist wirklich witzig, humorvoll und auch gut; und ich habe einen guten Draht zu ihm, so dass ich glaube, unsere Ziele recht gut mit seiner Unterstützung durchsetzen zu können. Deshalb hoffe ich insgeheim, dass unser alter erster Bürgermeister auch unser neuer sein wird.
Am Sonntag um 16 Uhr beginnen wir mit der Arbeit, und gegen 18 Uhr werden alle dann auf Sendung sein. Ich werde versuchen ein paar Bilder aus dem CCH zu machen, die ein bisschen das Drumherum zeigen.
Eine Wahl habe ich bereits entschieden: Ich habe zugesagt, ab dem 1. April in Unterfranken zu wohnen. Die von meiner Panin und mir besichtigte Wohung gefällt uns, sie ist bezahlbar, und wenn die Vermieter nun keine absurden Vorstellungen haben (Mitepreiserhöhung oder so), dann bewohne ich bald eine 3-Zimmer-Wohnung. Vor dem Umzug graut es mir, aber es wird passen. Mehr Sorge bereitet mir das Finden eines preiswerten Zimmers in Hamburg und Umgebung, denn mehr als 250 Euro kann und will ich nicht ausgeben. Nun ja, warten wir's ab.
Meine süße Panin, schönste, netteste, liebste und sexieste Frau auf der Welt, hat auch ein bisschen Bammel vor dem Umzugsstress und einmal mehr Weltschmerz. Das liegt wieder einmal an diesem Menschen, der sie mit wüsten Mails aufs übelste beleidigt. Ob ihre Reaktion darauf geschickt ist oder nicht sei dahin gestellt, aber sie nimmt diese Dinge viel zu ernst. Mich, das muss ich an dieser Stelle sagen, trifft es gefühlsmäßig nur insofern, als dass ich sehe, wie sie unter den Vorwürfen anderer Menschen leidet. Das äußert sich darin, dass sie wiederholt ihre zweifelnden Bekenntnisse in ihren Blogger schreibt, sie sei offenbar nicht in der Lage, an der Veranstaltung "Mensch" teilzunehmen.
Das Gegenteil ist der Fall. Ich wiederhole noch einmal, was ich schon mehrfach geschrieben habe: Ich genieße es, ihre Entwicklung zu sehen, indem sie beispielsweise diese Dinge, die sie früher offenbar wochenlang außer Gefecht gesetzt haben, nun häufig binnen weniger Stunden verarbeitet und wieder zu ihrer herzerfrischenden Fröhlichkeit zurückfindet. Sie ist ein wunderbarer, ein herzensguter Mensch, der zur Zeit schmerzhaft lernt, dass nicht alle Menschen auf dieser Welt es verdienen, als Freund bezeichnet zu werden. In diesem Lernen aber zeigt sich, dass sie mehr und mehr Würde und Selbstvertrauen gewinnt. Sie ist auf dem richtigen Weg, und sie bei dieser Entwicklung begleiten zu dürfen, ehrt mich.
Ihr seht, es ist viel los in den kommenden Wochen. Und wir gehen es tatkräftig an!
