„Freie und Ole-Stadt Hamburg“ titelt heute die Mopo und äußert damit wohl ihre Enttäuschung, dass der Wechsel in Hamburg nicht stattgefunden hat. Doch bevor ich etwas ausführlicher über den Wahlabend im CCH schreibe, ein kurzer Abschweifer zu dem Hauptthema meiner Seite, der Geschichte meiner großen Liebe!
Panin und Pan
Vorhin im Zug hat mich meine Traumfrau angerufen und mich einmal mehr als glücklich gemacht. Sie ist eine herzensgute Frau, und ich bin seit heute Morgen auch mental wieder gut drauf, die Ereignisse des Wochenendes sind zwar nicht vergessen, aber wir sind dabei sie zu verarbeiten und zur Normalität – oder das, was wir normal nennen - zurückzukehren. Ich werde versuchen, am Freitag frei zu bekommen, damit wir endlich mal ein langes Wochenende miteinander verbringen können. Am Samstag gehen wir dann auf eine Geburtstagsparty, worauf ich mich freue, meine Panin sich aber ein klein wenig sorgt. Doch ihre Sorge ist unbegründet. Erstens sind ALLE Menschen, denen ich sie bisher vorgestellt habe, von ihr hellauf begeistert aufgrund ihrer freundlichen, herzlichen und angenehm zurückhaltenden Art, so dass ich felsenfest davon überzeugt bin, dass es am Samstag nicht anders sein wird. Und zweitens werde ich sie nicht eine Sekunde alleine lassen, denn ich kenne da ja auch niemanden, so dass wir uns gemeinsam mit den gesprächsbereiten Gäste arrangieren. Und die beiden Gastgeber sind überaus reizende Menschen! Nachher werde ich diverse Zeitungen nach Stellen durchsehen, wegen einer Wohnung telefonieren und eine Anzeige aufgeben, dass ich in Unterfranken eine schöne 3-Zimmer-Wohung ab 1. Mai oder 1. Juni suche. Drückt mir die Daumen!
Ihr seht, wir gehen unseren Weg zu L3G konsequent weiter, und da werfen uns kleine Rückschritte wie am Wochenende eben nicht vollständig aus der Bahn. Ach, meine Panin ist einfach phantastisch!
Danke! Barnabas geht
Fangen wir mit dem Wichtigsten an! Nein, nicht das Wahlergebnis, nicht die Tatsache, dass jetzt einige sich aus der Politik zurückziehen, sondern mit der Tatsache, dass ICH, also der Pan, im ZDF zu sehen war, zwischen 18 und 18.30 Uhr beim Interview mit der Fraktionsvorsitzender der GAL, Christa Goetsch. Ich war der hübsche Grauhaarige in dem Anzug! Richtig gelesen: Als Pan habe ich einen Anzug getragen, doch leider konnte meine Panin mich nicht sehen, so dass sie bereits einen Privat-Besichtigungstermin angemeldet hat.
Spannend war es nicht sehr lange, denn bereits um 17.30 Uhr kam ein Mitarbeiter einer Behörde zu uns und präsentierte eine SMS, in der ihm die Prognose eines Fernsehsenders mitgeteilt worden war! Eine halbe Stunde vor der Sendung! Die Quelle sei zuverlässig meinte er, doch leise Zweifel gab es noch bei ihm. Aber sie stimmte! Ich erfuhr dann, dass offenbar die Spitzenkandidaten diese Zahlen bereits vorher mitgeteilt bekommen, damit sie sich wegen der Interviews vorbereiten können!
Es war interessant zu sehen, wie Mitarbeiter der TV-Sender Talkgäste organisierten, wie Gesprächspartner für jedes Szenario eingeladen und wieder ausgeladen wurden – Senator Mettbach, der immerhin die Courage hatte, Schill aus der Offensive rauszuschmeißen, damit aber gleichzeitig sein eigenes politisches Grab schaufelte -, stand beispielsweise bereit beim ZDF, wurde bereits kurz geschminkt, als ein Mitarbeiter der Mainzer ihm mitteilte, man habe kein Interesse mehr an einem Interview. Irgendwo verständlich, denn selbst die riesengroße (ich schätze sie/ihn mal auf 2,10 Meter) Olivia Jones hatte am Ende mit über 4400 Stimmen fast 1500 Wähler mehr in ihren Bann gezogen als die Offensive, die alten Schiller!
Riesengroßes Gedränge dann natürlich, als die beiden Spitzenkandidaten Thomas Mirow und Ole von Beust im CCH ankamen. Bei Ole meldeten die Sender bereits um 18 Uhr, er sei im CCH, doch das stimmte überhaupt nicht. Der Bürgermeister war noch nicht einmal losgefahren sondern wollte erst die erste Hochrechnung abwarten, bevor er sich den Kameras stellte. Und Mirow? Als er kam, herrschte genau so ein dichtes Gedränge, und nur mithilfe seiner Bodyguards konnte er sich den Weg zu den TV-Stationen erkämpfen. Bin ich froh, dass ich mich nicht mehr mitten in das Gewühle drängen muss, um O-Töne oder Fotos zu bekommen!
Überhaupt war es interessant zu sehen, wie sich ein Fernsehstudio an das andere reihte und die Moderatoren und die Arbeiten einmal live verfolgen zu können. Ein unglaubliches Kabelgewühl, denn ARD, Phoenix, ZDF, N24, SAT, RTL, NTV, Nord 3 sowie HH 1, dazu Radiostationen und jede Menge andere Journalisten im Saal 1 des CCH waren da; ich habe am späten Abend sogar noch einen Mitarbeiter des ORF gesehen. Und offenbar scheint es Usus zu sein, dass am Ende der Hauptsendung Regisseure, Moderatoren und Produzenten also die Chefs der Truppen, Manöverkritik machen. So war es jedenfalls beim ZDF, das noch vor dem Heute Journal diese Prozedur abhielt. Die Moderatorin Bettina Schausten lobte denn ihr Team mit den Worten, es sei doch toll, dass alle Agenturmeldungen als Quelle bei den O-Tönen das ZDF angeben würden.
Kommen wir also noch zu Barnabas, der vor zweieinhalb Jahren immerhin mehr als 19 Prozent bekommen hatte. Er hatte seinen letzten Auftritt – hat er jedenfalls angekündigt – und meinte, er werde nach Südamerika gehen. Na ja, da kann man die armen Südamerikaner nur bedauern. Woher er das Geld hat? Gute Frage, aber ich habe das Gerücht gehört, dass es durchaus üblich sein kann, dass reiche, gut betuchte Politik-Lobbyisten einem solchen Störenfried schon mal ein bisschen Kleingeld geben, damit er von der Bildfläche verschwindet.
Ich dagegen fuhr um 22.46 Uhr nicht zum Flughafen, sondern in meine Schlafstätte, um dort wenigstens ein paar Stunden Ruhe und Kraft zu sammeln, ehe ich um 8.22 Uhr wieder in den ICE gen Norden stieg.
Über das gerade Geschriebene nachdenkend, bin ich doch der Überzeugung, irgendetwas falsch zu machen. Oder warum gibt es niemanden, der meiner geliebten Panin und mir ein bisschen Kleingeld gibt, damit wir mal von der Bildfläche verschwinden können – eine Woche würde ja schon reichen …
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