Samstag, 27. September 2003
Altlasten
Thema: Love Lycos: Meine Panin und ich

Altlasten - was für Bauherren gefährlich ist, ist auch für Menschen nicht ungefährlich, die sich eine Zukunft aufbauen. Was sie bewirken können, habe ich bereits geschrieben. Und wie in der Bauwirtschaft, können sie auch beim Beziehungsbau sehr teuer werden.
Sie suchen sich ihren Platz, mal haben sie mehr Raum, mal weniger. Jeder Partner hat eine Vergangenheit, und es liegt an beiden, wie sie damit umgehen. Soll man alles sagen? Wo verletzt die Offenheit den anderen? Ich habe gesagt, "Was vor dem Tag X war, interessiert mich nicht". Natürlich interessiert es mich; was ich damit sagen wollte, ist, dass es nicht eine zu große Rolle spielen darf. Es zählt das "Jetzt", auch wenn die Vergangenheit prägt.
Warum ich das schreibe? Gestern habe ich auf Wunsch meiner Traumfee meine Kolumne ein klein wenig geändert, ich habe ein paar Wörter herausgenommen, ohne den Sinn zu entstellen. Diese kleine Änderung hat mir nichts ausgemacht, denn in der virtuellen Welt ist das einfach möglich. Hier können wir Altlasten in Form von Fotos oder Mails verschlüsseln, löschen oder vergessen, der nächste Festplattencrash wird sie schon vernichten, wir können einfach nicht antworten, und Ärger, der mit Menschen virtuell passiert, kann so leicht gelöst werden.
Meine Traumfrau war traurig, als sie mich darum bat, da sie das nicht für korrekt mir gegenüber hielt. Aber ich sage etwas ganz anderes darauf: Ich bewundere sie dafür, dass sie auch heute noch an Menschen denkt, die ihr wertvoll waren und sind, egal was passiert ist. Diese Solidarität ist mehr Wert, als das Stehenlassen einiger weniger Worte. Sie zeigen, dass Altlasten in unserem Bauwerk eine Rolle spielen, sie aber offen angesprochen und beseitigt werden.
Genau das zählt: Gemeinsam Dinge, die Gefahren verursachen können, aus dem Weg räumen: offen und ehrlich und voller Mut und Vertrauen zum anderen! Dann wird der Preis nie so hoch sein, dass man sich verkauft oder schlecht fühlt.
Gelbe Gummischuh 43,5

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Freitag, 26. September 2003
Zusammen
Thema: Love Lycos: Meine Panin und ich

Unverhofft kommt oft, oder besser: Es war ein wunderschöner Abend, der einen schrecklich beginnenden Tag ausklingen ließ. Hartnäckigkeit, Einsehen beiderseits, eine 376 Kilometer lange Fahrt vorbei an Paderborn, Kassel und Fulda, eine Heizdecke, meine wunderbare Traumfee, eine reale Liebe, Kekse und jede Menge Verständnis: All das sind Zutaten, die das Gefühl der Geborgenheit am gestrigen Abend sich wieder einstellen ließen. Es war traumhaft zu sehen, wie zwei Menschen, die sich wirklich lieben, Probleme gemeinsam aus dem Weg räumen können.
Oft habe ich mich darüber ausgelassen, dass ich es für unmöglich halte, dass man sich in eine E-Mail-Schreiberin oder –Schreiber verliebt. Seit gestern sehe ich diese Meinung noch verstärkt, denn nur das reale Erleben solcher Situationen festigt die Liebe. Da können keine huldvollen Worte in digitaler Form helfen, sie können höchstens den Weg bereiten. Die Liebe stellt sich aber erst beim persönlichen Kennenlernen ein: Ein herzlicher Empfang, ein Blick in die Augen des Anderen und schließlich die Umarmung machen deutlich, wie sehr man sich liebt.
Kein Zweifel: Ich verliebe mich immer wieder auf’s Neue in meine Traumfee, und ich merke täglich, wie sehr es sich lohnt, füreinander einzutreten. Wir helfen uns, unterstützen uns, wir bekommen so viel mehr zurück als wir geben.
Das ist faszinierend, denn es gibt durchaus Menschen, die behaupten, dass wir beide dazu gar nicht in der Lage wären. Ich frage mich, warum sie das tun? Gönnen Sie uns diese Beziehung nicht? Sind sie eifersüchtig?
Doch egal, was sie tun, sie erreichen das Gegenteil: Das Gefühl des Zusammengehörens nimmt zu, und wirkliche, reale Freunde unterstützen uns in unseren Bemühungen, gemeinsam eine Zukunft zu bauen. Ob wir sie haben werden, liegt nur an uns, wenn wir stark genug sind; doch wir sind auf einem guten Weg – das hat der gestrige Tage, der so grausam begann, einmal mehr gezeigt!
Ich liebe Dich!

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Donnerstag, 25. September 2003
Falsche Rücksichtnahme
Thema: Love Lycos: Meine Panin und ich

Zwei Telefonklingel veranlassen mich, mein Profil kurzzeitig zu ändern, denn sie zeigen, wie hart die Realität sein kann, wenn man glaubt, unbequeme Dinge mit aller Vorsicht lösen zu können. In der Virtualität ist es einfach, nicht auf E-Mails zu antworten, man sieht am Absender, wer es ist, man kann sie löschen, abblocken und einfach nicht beantworten. In der Realität ist das anders, das Telefon klingelt, ob man will oder nicht, und wenn derjenige, der einen anruft, keine Nummer
anzeigt, dann kann man nicht mal sehen wer das ist, falsche Schlüsse ziehen und Reaktionen auslösen, die zerstörerisch sind.
All das ist heute Morgen passiert, aber es konnte nur passieren, weil ich versucht habe, unbequeme Dinge in der Realität mit Vorsicht und Rücksichtnahme zu regeln. Dabei habe ich versagt, denn ich habe einen Menschen, den ich über alles in der Welt liebe, einem Druck ausgesetzt, der kaum aushaltbar ist. Ehrlich gesagt wünschte ich mir, in der Virtualität dies nur erlebt zu haben, weil dann die Folgen so einfach zu beheben sein würden. Nun aber muss ich alles daran setzen, meinem Traumwesen das Vertrauen zurückzugeben, ihr einmal mehr beweisen, wie sehr ich sie liebe, alles dafür tun, dass derartige Telefonklingel nicht mehr unser Leben belasten. Das Ironische ist nämlich, dass es ein Verwandter von mir war, gar nicht die real bedrohliche Person geklingelt hat, aber es hat eine reale Kettenreaktion ausgelöst, die bedrohlich ist.
Ich werde in der Realität tun, was ich tun muss, und ich werde alles versuchen, um die Gefahr abzuwenden. Denn eines wissen mein Traumwesen und ich: Wir lieben uns, und wir gehören zusammen. Vielleicht sogar für immer! Und ich will, muss und werde alles tun, diesen Makel von meiner Seite zu wischen.
Die Realität ist manchmal hart, besonders die vergangenen zwei Tage, in denen vieles anders gekommen ist als erhofft, aber der Lohn wird süß sein - ich jedenfalls bete dafür, dass es klappt.
Ich liebe Dich!

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